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Gesund & fit durchs Leben – So beurteilst du den Körper- und Muskelzustand deines Hundes oder deiner Katze


Ob Hund oder Katze – unsere Haustiere sind Familienmitglieder, und wir möchten natürlich, dass es ihnen rundum gut geht. Ein wichtiger Aspekt dafür ist der körperliche Zustand: Hat mein Tier Übergewicht? Baut es Muskulatur ab? Oder ist es vielleicht zu dünn?


In der Tiermedizin nutzen wir zur Beurteilung dieser Fragen zwei bewährte Methoden: den Body Condition Score (BCS) und den Muscle Condition Score (MCS). In diesem Artikel erklären wir dir, was sich dahinter verbirgt – und wie du selbst ein besseres Gefühl für den Gesundheitszustand deines Vierbeiners entwickeln kannst.


Body Condition Score (BCS): Wie ist der Ernährungszustand meines Tieres?


Der BCS beschreibt den allgemeinen Ernährungs- und Fettzustand deines Tieres. Er wird durch Abtasten und Betrachten von

Körperregionen wie Rippen, Taille, Wirbelsäule und Bauch ermittelt.


Es gibt verschiedene Skalen – oft eine 5- oder 9-Punkteskala. Hier ein vereinfachter Überblick der 5-Punkteskala:


  • 1 – Sehr dünn: Rippen, Wirbelsäule und Becken sind deutlich sichtbar oder leicht tastbar. Kaum oder kein Körperfett.

  • 2 – Dünn: Rippen sind leicht sichtbar oder sehr gut tastbar, Taille klar erkennbar, Bauch deutlich aufgezogen.

  • 3 – Idealgewicht: Rippen sind gut tastbar, aber nicht sichtbar. Taille und Bauchlinie sind gut definiert.

  • 4 – Übergewichtig: Rippen schwer tastbar, Taille kaum erkennbar, Fettpolster am Bauch.

  • 5 – Fettleibig: Rippen nicht tastbar, keine erkennbare Taille oder Bauchlinie, deutliche Fettansammlungen.



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Egal ob Hund oder Katze: Sowohl Über- als auch Untergewicht erhöhen das Risiko für Erkrankungen und sollten von Fachpersonal begleitet werden.


Muscle Condition Score (MCS): Wie steht es um die Muskulatur?


Neben dem Fettanteil ist auch die Muskelmasse ein entscheidender Gesundheitsfaktor – besonders bei älteren oder kranken

Tieren. Der MCS beurteilt die Muskulatur an Kopf, Schultern, Wirbelsäule und Hüfte.


Die vier Stufen:


  • 1 – Normal: Gut entwickelte Muskulatur, keine Auffälligkeiten.

  • 2 – Mäßiger Verlust: Leichte Abnahme der Muskelmasse erkennbar.

  • 3 – Deutlicher Verlust: Sichtbarer Muskelabbau, z. B. eingefallene Flanken oder Hinterhand.

  • 4 – Starker Verlust: Ausgeprägte Muskelschwäche, oft mit Einschränkungen in der Bewegung verbunden.


Muskelabbau kann auch bei normalgewichtigen Tieren auftreten und wird im Alltag oft übersehen – vor allem bei älteren Hunden und Katzen.


Warum Physiotherapie und Osteopathie essenziell sind


Sowohl bei Gewichtsproblemen als auch bei Muskelabbau können Physiotherapie und Osteopathie wertvolle Hilfe leisten:


  • Physiotherapie unterstützt gezielt den Muskelaufbau, verbessert die Gelenkbeweglichkeit und kann Schmerzen lindern – z. B. nach Operationen, bei Arthrose oder Überlastungen.

  • Osteopathie wirkt über sanfte manuelle Techniken, löst Blockaden, fördert die Beweglichkeit und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an.


Diese Therapieformen sind individuell anpassbar und für Hunde wie Katzen geeignet – besonders bei chronischen Beschwerden, altersbedingtem Muskelverlust oder nach längerer Bewegungseinschränkung.


Was kannst du als TierhalterIn tun?


  • Regelmäßig wiegen: Ein konstantes Gewicht ist ein guter Gesundheitsindikator.

  • Körper regelmäßig abtasten: Lerne, Rippen, Taille und Muskulatur zu ertasten. Wir können dir das gerne zeigen.

  • Für Bewegung sorgen: Altersgerechte Bewegung fördert Muskulatur und verhindert Übergewicht.

  • Hochwertige Ernährung bieten: Die richtige Futtermenge und -qualität ist entscheidend.

  • Regelmäßig zum Check-up: BCS und MCS sollten Teil jeder tiermedizinischen Untersuchung sein.

  • Therapeutisch begleiten lassen: Bei Auffälligkeiten sind gezielte Bewegungstherapien sinnvoll und unterstützend.


Fazit:

Ein gesunder Körperzustand ist für Hunde und Katzen entscheidend für Lebensfreude, Mobilität und ein langes Leben. Mit der Beurteilung von BCS und MCS, kombiniert mit Ernährung, Bewegung und therapeutischer Unterstützung, kannst du aktiv zur Gesundheit deines Tieres beitragen.


Wir freuen uns von dir zu hören!


Deine Nadine von Pfotenresilienz



Quellen: International Cat Care ISFM; Kleintier Konkret Artikel„Der Weg zum Idealgewicht – Tipps zur Rationsgestaltung übergewichtiger Hunde“

 
 
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